Heidschnuckenweg

Etappenfortschritt
100%

Heute am 23.07.21 gehe ich am Heidschnuckenweg an den Start. Seit meinem Erstkontakt mit zuständigen Personen wurde ich bei meinem Projekt mit Bildern und Informationen unterstützt, wofür ich mich herzlich bedanken möchte!

Allgemeine Informationen

Der Fernwanderweg führt 223 km durch die Lüneburger Heide.

Beginnend am  Hamburg-Fischbek führt er bis zum Schloss Celle in der Residenzstadt Celle.

Weitere Informationen zum Heidschnuckenweg findet Ihr unter:

Meine Etappen

Wie auch schon bei den beiden vorherigen Wanderwegen gibt es auch beim Heidschnuckenweg verschiedene Empfehlungen der einzelnen Etappen. Da ich jedoch ein geübter Läufer bin und eine gewisse Herausforderung möchte, habe ich kürzere Etappen zusammengefasst. Die Lüneburger Heide GmbH stellte mir freundlicherweise einzelne Bilder zur Verfügung. Diese ersten Eindrücke möchte ich Euch nicht vorenthalten. Dank den Bildern fiberte ich meinem Heidschnuckenlauf regelrecht entgegen.

Dies ist mein erster Trail, den ich mit einer Outdoor App gelaufen bin. Ich habe mich dabei für die App von Komoot entschieden und kann euch nun noch detailliertere Informationen zur Etappenlänge und Aufstiegshöhenmetern liefern.

Hamburg Fischbek bis Buchholz i. d. Nordheide

26.7 Kilometer, 410 Aufstiegshöhenmeter

Tagesbriefing

Etappenbeschreibung

Nach dem Startpunkt des Heidschnuckenweges wandere ich bei angenehmen Wetter ein kurzes Stück bergauf und erreiche nach wenigen Metern die Fischbeker Heide. Der Weg schlängelt sich mal links, mal rechts, oberhalb des Trockentals und immer wieder leicht bergauf und bergab. Dabei erhasche ich immerzu schöne Ausblicke über die Heide. Es fasziniert mich bereits hier die braune Heideerde und die besonderen Gerüche dieser Gegend. Nach einem kurzen, kräftigen Anstieg erreiche ich den Aussichtspunkt Segelflugplatz (mir persönlich hat es hier nicht so gut gefallen). 

Weiter geht es entlang der Landesgrenze zwischen Hamburg und Niedersachsen. Hier verlasse ich die Heide und erreiche ein großes Waldgebiet. In einem fast rhythmisch welligem Gelände geht es zur gemütlichen Siedlung Tempelberg.

Mein Pfad führt mich entlang eines Waldrandes und an der sogenannten “Waldlichtung Doppelheide” vorbei. Über einen Bergkamm, erreiche ich den großen Findling “Karlstein”, der inmitten eines schattigen Buchenwaldes liegt. Der Karlstein stammt lt. Geologen vom Ende der letzten Kaltzeit von vor ca. 10.000 Jahren. Nach einer Sage, soll Karl der Große eine Rast bei diesem Stein unternommen und mit seinem Schwert die tiefen Spalten in den Stein geschlagen haben. Bei mir selbst kam eine mystische Stimmung auf.

Weiter geht es durch das “Naturschutzgebiet Buchenwälder im Rosengarten” über Waldwege und kleinere befestigte Wegstücke, in eine offene Landschaftsfläche mit Getreidefeldern, bevor ich dem ersten typischen Heidedorf Langenrehm entgegen wandere. Hier befindet sich auch der große Reiterhof, der ebenfalls dem Bundesverband Kinderhospiz nahesteht und von dem ich hier einige herrliche Fotos eingestellt habe.

Weiter geht es über einen Wanderpfad an einem Funkturm vorbei und in einen für mich sehr unruhigen Wegabschnitt, da ich auf überwiegend asphaltierten Straßen und Wegen, zwei Autobahnen überqueren und ein großes Kieswerk hinter mir lassen muss. Dieser Wegabschnitt hat die Ruhe vom Anfang des Weges etwas gestört. 

Die Ruhe kehrt jedoch nach erreichen des Heideortes Dibbersen wieder ein. Am Dorfrand entlang, erreiche ich den 120 m hohen Dangerser Berg mit einer guten Weitsicht. 

Über schöne Waldrandwege erreiche ich Steinbeck, einen Vorort von Buchholz. Durch den Stadtwald stolz “Die Berge” genannt, den Stadtpark und einer Fußgängerzone erreiche ich den Bahnhof von Buchholz. Hier endet meine erste Etappe.

Buchholz i. d. Nordheide bis Undeloh

32.8 Kilometer, 400 Aufstiegshöhenmeter

Tagesbriefing

Etappenbeschreibung

Ausgehend vom Startpunkt am Bahnhof, diese Etappenstartpunkte sind über die gesamte Weglänge gut zu erkennen, leitet mich der Heidschnuckenweg am Stadtteich vorbei und immer entlang einer Bahnstrecke aus der Stadt hinaus. Ich laufe durch einen schattigen Fichtenwald mit weichen Nadel- und Moosboden. Nach einer Abzweigung gewinnt der Weg in sanften Wellen allmählich an Höhe. Er führt auf den Höllenberg hinauf, jedoch bleibt mir am dicht bewaldeten Hügel eine Aussicht verwehrt. Es folgt ein kurzer Abstieg über eine steile Sandböschung, in die tief eingeschnittene Höllenschlucht. 

Auf einem märchenhaft gewundenen Weg erreiche ich die charaktervolle Heidefläche am Brunsberg. Mit einer Höhe von 129 Metern ist der Brunsberg einer der höchsten Berge der Lüneburger Heide. Dort verweile ich eine längere Zeit. Mich fasziniert die 360° Rundumsicht, die mich so fesselt, dass ich später sogar den falschen Abzweig nehme und noch einmal auf den Berg zurückkehren muss.

Weiter geht es auf sandigen Wegen vorbei an Weideflächen, kleinen Findlingen und den ersten Birken, den Brunsberg hinab. Nun folgt ein längerer Waldweg, indem ich die Ruhe genieße und den weichen Tritt meiner Füße kaum spüre. Ich streife die Ortschaft Holm-Seppensen, um gleich danach auf schmalen Pfaden, auf den kegelförmigen Pferdekopf geleitet zu werden. Von hier habe ich einen schönen Blick auf das malerische Büsenbachtal, welches ich anschließend durchquere, um Handeloh über breite und teilweise geschotterte Waldwege zu erreichen. In Handeloh angekommen, welches als Tor zur Heide gilt, habe ich an einem schwülen Vormittag die Hälfte meiner heutigen Etappe geschafft. Ich fühle mich ausgelaugt und freue mich auf das schattige Seevetal.

Der Weg verläuft im Mischwald oberhalb der wild mäandernder Seeve. Diese schwingt sich in dichtem Ufergrün in endlos ruhigen Kehren durch das verwunschene und sumpfige Tal. Ich bemerke den moorigen Boden, spiegelnde Wasserflächen und die mit Moos überzogenen umgestürzten Bäume. Der geruchsintensive Urwald inmitten der Lüneburger Heide ist ebenfalls ein wahres Paradies für alle Heidelbeerliebhaber. Die Heidelbeersträucher scheinen in unendlicher Zahl den Urwald zu besiedeln.

Am Seevesteeg teilt sich der Weg. Ich nehme natürlich die Originalroute, bei der ich die Ausläufer der Inzmühlener- und der Wehlener Heide streife, um den Ort Wesel zu erreichen. 

Ich verlasse Wesel und erreiche die malerisch versteckten Pastorenteiche. Hinter einem Waldsaum tauche ich in die offene Landschaft der Weseler Heide ein. Meine Oberschenkel brennen, jedoch motiviert mich die weitläufige, wellige und sanft abfallende Heidefläche zum Weiterlaufen. Diese glüht bereits in einem wunderschönen Abendrot, es ist absolut traumhaft und eine angebrachte Belohnung für den anstrengenden Tag. 

Jetzt noch über den 126 Meter hohen Hingstberg wandern, um mein heutiges Etappenziel Undeloh zu erreichen.

Undeloh bis Bispingen

29,8 Kilometer, 290 Aufstiegshöhenmeter

Tagesbriefing

Etappenbeschreibung

Ich starte an dem kleinen Dorfteich in Undeloh. Es ist bereits jetzt schon heiß und sehr schwül. Gleich hinter der Ortschaft gelange ich in eine prächtige, sanft gewellte und sich weit erstreckende Heidefläche. Mir begegnen nur andere Wanderer, Radfahrer und Pferdefuhrwerke, da hier ein autofreies Gebiet ist. Ich bin überwältigt von der Schönheit dieses weitläufigen Radebachtals. 

Nachdem ich den Radebach überquert habe, leitet mich mein Weg in eine Art Hochebene mit einem herrlichen Ausblick auf die zurückgelegte Wegstrecke und auf die größte Heidefläche Mitteleuropas. Reizvolle Wege leiten mich an urigen Schafställen vorbei und führen mich direkt in das idyllische Örtchen Wilsede, welches mitten im Naturschutzgebiet der Lüneburger Heide liegt. Die steinige Dorfstraße ist charakteristisch für diesen Ort.

Jetzt erwarten mich noch 40 Höhenmeter, bevor ich den höchsten Berg der Norddeutschen Tiefebene, den Wilseder Berg mit seinen 169 Metern erreiche. Ein wahrhaftiger Berg mit einer nahezu geschlossenen Rundumsicht und herrlichen Aussichten über die hügelige Heidelandschaft. Einen Tiefblick ins Heidetal kann ich ebenfalls erhaschen. Über dessen Talgrund und entlang der Haverbeeke erreiche ich mein heutiges Zwischenziel Niederhaverbeck. Aufgrund der großen Hitze, bin ich trotz der umwerfenden Eindrücke etwas unmotiviert.

Nach einer kleinen Pause geht es direkt aus Niederhaverbeck heraus. Rechter Hand erstreckt sich das Moor des Wümme-Quellgebietes. Durch sanft hügelige Heideflächen der Osterheide laufe ich dem Wulfsberg entgegen. Unterhalb dessen zweigt der Heidschnuckenweg links ab und ich gelange über das Quellgebiet der Brunau, vorbei an einem alten Schafstall aus dem 19. Jahrhundert, in die Behringer Heide. 

Hinter der Ortschaft Behringen schlängelt sich der Weg am Ufer des Brunausees entlang.

Das Brunautal weitet sich und entlang des Flusses erreiche ich ein weiteres Heide-Highlight, die Borsteler Kuhlen. Ein reizvolles Trockental mit steilen Hängen und einer wilden Heide- und Wacholderlandschaft. “Heidevegetation in ihrer Urform”.

Über eine Anhöhe, welche mich irgendwie an Finnland oder Schweden erinnert, erreiche ich  über den alten Kerkhof mein heutiges Etappenziel Bispingen.

Bispingen bis Soltau

22,1 Kilometer, 200 Aufstiegshöhenmeter

Tagesbriefing

Etappenbeschreibung

Ich starte heute an der mittelalterlichen Ole Kerk in Bispingen. Diese stammt aus dem Jahre 1353 und zählt zu den ältesten Bauwerken der Lüneburger Heide. Entlang des Luhetals führt mich der Heidschnuckenweg aus dem Ort hinaus. Entlang der Museumsbahntrasse und an einem Abenteuerspielplatz vorbei erreiche ich einen dichten Wald. Über gedämpften Waldboden und schmalen Wegen erreiche ich die Quelle der Luhe. Weiter geht es über einen schmalen Pfad der sich zwischen Heidelbeer- und Heidesträucher hindurchschlängelt. Über Äcker und Wiesen, immer an Wald- und Feldrändern entlang, bewege ich mich den 115 Meter hohen Kreuzberg entgegen. Nicht nur der Berg, sondern die letzte große Heidefläche der Nordheide, trägt diesen Namen. Ich genieße noch einmal den Blick über die Landschaft, in der auch neben dem Heidekraut kleine Birken und viel Ginster zum Charakter der Heidefläche beitragen. 

Ich erreiche über ein Waldstück den Soltauer Ortsteil Deimern und streife danach das Ehbläcksmoor und das längliche Schwarze Moor.

Heute ist es ebenfalls so heiß wie gestern und ich laufe wie in Trance. Ich nehme Stimmen wahr die ich noch nicht zuordnen kann. Ich merke jedoch wenig später, dass ich mich bereits in der Nähe des Heide Park Resorts Soltau befinde und diese Schreie wohl die Freude über rasante Fahrattraktionen sind.

Ich passiere den Heidepark und gelange, wieder aus dem Trubel heraus, in ruhigere Gefilde. Vorbei an zahlreichen Angelteichen, die mit einer Vielzahl von Seerosen malerisch anzusehen sind, tauche ich in das reizvolle Böhmetal ab. Der Weg ist hügelig und ich kann immer wieder Blicke auf den dunklen, in zahllosen Kurven dahin strömenden Fluss erhaschen. In sanften Bögen durchlaufe ich den Märchenwald und oberhalb der “Grundlosen Kuhle” vorbei. Dieser ist ein unspektakulärer kreisrunder Waldweiher, soll jedoch geologisch bemerkenswert sein.

Immer entlang des Flusses wird der Weg schmaler und ich erreiche den Böhme-Familienpark mit seinen Teichen. Auf gewundenen Wegen laufe ich meinem heutigen Etappenziel, der Spielestadt Soltau, entgegen.

Soltau bis Müden

32 Kilometer

Tagesbriefing

Müden bis Oberoher Heide

26 Kilometer

Tagesbriefing

Oberoher Heide bis Dehnryshof

25 Kilometer

Tagesbriefing

Dehnryshof bis Celle

27 Kilometer

Tagesbriefing

Einige Eindrücke

Mit Dank an die Lüneburger Heide GmbH